FAQ

FAQ - Frequently Asked Questions: Häufig gestellte Fragen

Hier beantworte ich die Fragen, die mir am häufigsten gestellt werden. Wenn Sie eine Frage haben, die hier nicht vorkommt, können Sie sie im Kontaktformular (siehe unten) stellen. Ich freue mich auf Ihre Post.


In welcher Reihenfolge sollte man Ihre historischen Romane lesen?

Alle Romane sind eigenständige Geschichten und können unabhängig voneinander gelesen werden. Trotzdem ist bei den Roman-Reihen natürlich eine chronologische Reihenfolge sinnvoll. Die da wäre: 

Die Waringham-Saga:
Teufelskrone (Handlungszeitraum 1193 – 1216)
Drachenbanner (1238 – 1265)
Das Lächeln der Fortuna (1360 – 1399)
Die Hüter der Rose (1413 – 1442)
Das Spiel der Könige (1455 – 1485)
Der dunkle Thron (1529 – 1553)
Der Palast der Meere (1560 – 1588)

Die Helmsby-Romane:
Das zweite Königreich (1064 – 1087)
Hiobs Brüder (1147 – 1154)

Die Ottonen-Romane:
Das Haupt der Welt (929 – 941)
Die fremde Königin (951 – 962)

Der König der purpurnen Stadt (1330 – 1349, gehört zu keiner Reihe, aber ein Waringham tritt als Nebenfigur auf)

Wie lange arbeiten Sie an einem historischen Roman?

Zwei bis drei Jahre. Wenn ich ein Thema für einen neuen Roman ausgewählt habe, besorge ich mir Fachliteratur dazu und lese mich einige Monate lang ein, bis ich das Gefühl bekomme, einen halbwegs brauchbaren Überblick über mein Thema zu haben. Dann beginne ich mit der Planung der Romanhandlung und der Figuren und fange auch schon bald an zu schreiben, wobei die Recherche eigentlich fast bis zur letzten Minute weitergeht, weil ich oft erst beim Schreiben merke, wo noch Wissenslücken sind, oder die Erzählung manchmal auch unerwartete Wendungen nimmt, die ganz neue Rechercheansätze erfordern.

Wie recherchieren Sie?

Ich gehe immer noch gern in Bibliotheken – vorzugsweise die Universitäts- und Landesbibliothek in Düsseldorf, wo ich mich gut auskenne –, weil ich dort beim Stöbern Bücher entdecke, die in keinem Literaturverzeichnis auftauchen. Das ist wie Zauberei. Aber der größte Teil der Recherche findet heute online statt: Ich suche nach Quellen, Fachbüchern (am liebsten als E-Books, weil ich sie am Computer oder Tablet lesen und mir bequem gleichzeitig Notizen machen kann) und relevanten Websites. So verschaffe ich mir einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu meinem Thema (oder meistens muss es heißen: zu meinen Themen). Ich recherchiere aber auch an den Originalschauplätzen meiner Bücher. Das ist, wie ich bereitwillig zugebe, der angenehmste Teil der Recherche. Manchmal gehe ich auch in Archive, um Quellen zu sichten, die so alt und kostbar sind, dass man sie mit Handschuhen anfassen muss – falls man sie denn überhaupt berühren darf. Das passiert selten, ist aber immer ein Erlebnis. Als öffne sich ein Fenster, durch das ich direkt in die Vergangenheit schauen kann.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch?

Das eine Lieblingsbuch gibt es bei mir nicht. Früher habe ich auf die Frage geantwortet: DER HERR DER RINGE von J.R.R. Tolkien. Das habe ich, wenn ich richtig mitgezählt habe, 14 mal gelesen. Aber seit der genialen Verfilmung von Peter Jackson habe ich keine Lust mehr, die Bücher zur Hand zu nehmen, und jetzt stehen sie da und sammeln Staub. 

Wenn ich überlege, welches Buch ich mit auf die berühmte einsame Insel nehmen würde, ist die Antwort nicht immer dieselbe. Auf meiner persönlichen Bestenliste weit oben stehen DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY von Oscar Wilde, DIE STURMHÖHE von Emily Brontë, DAS GEISTERHAUS von Isabel Allende, DIE SPEED QUEEN von Stewart O’Nan, FOOL ON THE HILL von Matt Ruff, CUJO und SHINING von Stephen King oder GUTE GEISTER von Kathryn Stockett, um nur ein paar zu nennen. Meine Favoriten unter den historischen Romanen sind DER MEDICUS von Noah Gordon und DREAMLAND von Kevin Baker.

Warum gibt es noch keine Verfilmungen Ihrer Romane?

Es ist kompliziert …

J.R.R. Tolkien bekam in den 60er Jahren einmal ein Filmangebot für DER HERR DER RINGE. In diesem Film sollten die Gefährten die ganze Reise von Bruchtal bis nach Mordor auf den Rücken von Adlern zurücklegen. Tolkien lehnte ab mit der Begründung, dass das gebotene Honorar dafür als Schmerzensgeld nicht ausreiche. Er wolle entweder sehr viel Werktreue oder sehr viel Geld. Ich finde, dass für diesen Grundsatz allerhand spricht ;-)

Bei heutigen Film- oder Serienproduktionen ist das Problem, dass so viele Personen und Firmen an der Entstehung und Umsetzung des Drehbuchs beteiligt sind, dass die Linke nie so recht weiß, was die Rechte eigentlich tut. Selbst wenn der/die Autor*in das Drehbuch selber schreibt oder laut Vertrag ein Vetorecht gegen Handlungsveränderungen bekommt (was sehr schwer durchzusetzen ist), kann es immer noch passieren, dass am Ende ein Film dabei herauskommt, der den Roman nicht mehr wiedergibt, weil der/die Autor*in nie die Kontrolle über die gesamte Produktion haben kann. 

Obwohl also am Ende eine Enttäuschung so gut wie garantiert wäre, würde ich vielleicht trotzdem Ja sagen, wenn einmal ein Angebot käme, das einen gewissen Respekt für das Ursprungswerk erkennen lässt. Es wäre sicher spannend, den Prozess der filmischen Umsetzung zu erleben. Aber bislang war noch nichts dabei, das mich ernsthaft in Versuchung führen konnte.

Ich trage mich mit dem Gedanken, ein Buch zu schreiben oder habe es schon geschrieben. Was nun?

Wenn Ihr Roman fertig ist, schreiben Sie ein Exposé: d.h. Arbeitstitel, Umfang (in Normseiten, also 30 Zeilen à 60 Anschläge) und eine Inhaltsangabe. Das Exposé sollte vor allem aussagekräftig sein, aber es schadet nicht, wenn Sie bereits hier beweisen, dass Sie schreiben können. Als nächstes sollten Sie sich informieren, welche Verlage für Ihr Manuskript in Frage kommen. Das erfahren Sie etwa im Gespräch mit einer/m guten Buchhändler/in oder durch eine Internet-Recherche. 

Schicken Sie Ihr Exposé zusammen mit dem Manuskript (oft reicht auch ein Probekapitel) an die entsprechenden Verlage. Jetzt brauchen Sie vor allem Geduld. Es wird immer wieder behauptet, dass bei großen Verlagen bis zu 100 unverlangt eingesandten Manuskripten pro Tag eingehen (was ich nicht glaube, aber viele sind es bestimmt). Es kann durchaus länger als ein Jahr dauern, ehe Sie eine Reaktion bekommen. Im Computerzeitalter ist dieser Hinweis vielleicht überflüssig, aber es sei dennoch gesagt: Schicken Sie unter keinen Umständen das Original, ohne eine Kopie zu behalten. Viele Manuskripte und Exposés verschwinden in den Verlagen auf Nimmerwiedersehen. 

Eine weitere Möglichkeit besteht darin. Ihr Manuskript bzw. Exposé einer Literaturagentur anzubieten. Buchprojekte, die einem Lektor von einer Agentur angetragen werden, haben bessere Chancen, überhaupt zur Kenntnis genommen zu werden, als solche, die die unbekannten Autor*innen selber bei den Verlagen einreichen. Ein Agent übernimmt auch die Vertragsverhandlungen – die Gefahr, vom Verlag über den Tisch gezogen zu werden, ist also geringer. Aber bedenken Sie: Ein Agent streicht i.d.R. 15% von allem, was Sie an dem Buch verdienen (und das wird bei Ihrem Erstling voraussichtlich nicht viel sein), als Honorar ein. Literaturagenten finden Sie am besten durch eine Internet-Recherche, und auf den Seiten der Agenturen steht auch, welche Art von Literatur sie suchen und was genau man zur Prüfung einschicken soll. 

Sowohl unter Verlagen wie auch Agenten gibt es schwarze Schafe. Man kann sie ganz leicht erkennen: Sie wollen Ihr Geld. Manche Agenten loben Ihr Manuskript über den grünen Klee, verlangen aber vorab erst einmal Lektoratskosten oder sonst irgendetwas, das angeblich nötig ist, ehe man das Buch Verlagen anbieten kann. Hier rate ich zur Vorsicht. Das gleiche gilt für Verlage, die einen Zuschuss zu den Herstellungskosten, die Abnahme einer Mindeststückzahl oder eine sonstige Beteiligung des Autors am verlegerischen Risiko verlangen. Seien Sie misstrauisch. Wenn Sie ein Angebot bekommen, das Ihnen verdächtig erscheint, Sie aber nicht sicher sind, ob es seriös oder unseriös ist, schicken Sie mir eine Mail über das Kontaktformular. Ich werde gern versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. 

Ein dritter Weg, Ihr Buch zu veröffentlichen, besteht im E-Publishing. Das bedeutet, Sie werden Ihr eigener Verleger und veröffentlichen Ihr Werk als E-Book. Das bietet den großen Vorteil, dass Sie bis zu 70% vom Verkaufserlös erhalten und nicht die bei Verlagen für Debütanten oft üblichen 5%. Andererseits haben Sie bei dieser Methode aber auch keinen Verlag an Ihrer Seite, der Lektorat, Vertrieb und Marketing übernimmt. Dafür müssen Sie dann selber sorgen. Weil ich keine persönlichen Erfahrungen damit habe, kenne ich mich mit Risiken und Fallstricken im Bereich E-Publishing nicht gut genug aus, um Ihnen hier raten zu können. 

Zum Schreiben und zu allen hier angerissenen Punkten finden Sie hilfreiche Tipps auf der Website meines hinreißenden Kollegen Andreas Eschbach, und falls Sie Erfahrungsaustausch und Diskussionen mit anderen Autor*innen suchen, empfehle ich das Montsegur Autorenforum.

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